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Das Leben Jesu Christi, Teil 1/10 >>>
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DAS ERSTE JAHR SEINES DIENSTES

A. EINIGE BEDEUTENDE GESCHEHNISSE IM ERSTEN JAHR DES DIENSTES CHRISTI
Einige der wichtigsten Ereignisse im ersten Jahr des Dienstes Jesu Christi führen wir hier in chronologischer Reihenfolge auf. Diese Geschehnisse beginnen mit der Taufe Jesu Christi und enden mit dem Anfang des zweiten Passah Festes. Das umfasst eine Zeitspanne von mehr als einem Jahr. Jesus war ungefähr dreißig Jahre alt.

Der Zweck dieses Studiums ist, dem Schüler eine allgemeine Vorstellung über den Dienst des Herrn während Seines ersten Jahres zu geben. Es soll natürlich nicht der Versuch unternommen werden, alle Ereignisse aufzuführen, sondern nur einige der wichtigsten. In den meisten Fällen wird nur eine Referenz angegeben, obwohl man sie oft in mehr als einem Evangelium finden kann.

Dieses Jahr wird manchmal "Das Jahr der Einsetzung" genannt.

1. Die Taufe Jesu in Bethabara. Matthäus3,13-17
2. Die Versuchung Jesu in der Wüste. Matthäus 4,1-11
3. Das Zeugnis Johannes des Täufers. Johannes 1,19-51
4. Das Hochzeitsfest zu Kana in Galiläa. Johannes 2,1-11
5. Jesus besucht Kapernaum. Johannes 2,12
6. Jesus geht nach Jerusalem zum Passah Fest. Johannes 2,13
7. Jesus reinigt den Tempel. Johannes 2,13-25
8. Jesus dient Nikodemus. Johannes 3,1-21
9. Jesus dient der Frau am Brunnen. Johannes 4,1-42
10. In Kana heilt Jesus des königlichen Beamten' Sohn von Kapernaum Johannes 4,46-54
11. Jesus geht nach Nazareth, wo Er Sein Leben durch ein Wunder bewahrt. Lukas 4,28-30
12. Die Berufung der vier Jünger, Simon und Andreas, Jakobus und Johannes Lukas 5,1-11
13. Er heilt einen Besessenen in der Synagoge zu Kapernaum. Lukas 4,31-37
14. Jesus heilt Petrus' Schwiegermutter. Lukas 4,38-44

B. DIE REISEROUTE DES ERSTEN DIENSTJAHRES:

A. DAS ERSTE JAHR CHRISTI (Fortsetzung)
15. Jesus stillt den Sturm Markus 4,35-41
16. Jesus heilt den Besessenen in Gadara. Markus 5,1-20
17. Jesus heilt die Tochter des Jairus. Markus 5,21-43
18. Er heilt den Gichtbrüchigen in Kapernaum Lukas 5,18-25
19. Er beruft Matthäus zum Jünger. Lukas 5,27-32

B. DIE REINIGUNG DES TEMPELS
BIBLISCHE REFERENZEN:
Erste Reinigung: Johannes 2,13-22
Zweite Reinigung: Matthäus 21,12-13 Markus 11,15-18 Lukas 19,45-46

Jesus reinigte den Tempel zweimal während Seines Dienstes. Das erstemal ist es im Johannes Evangelium festgehalten und fand am Anfang Seines Dienstes statt. Das zweitemal ist dies in jedem der synoptischen Evangelien verzeichnet und war am Ende Seines Dienstes, am Tag nach Seinem siegreichen Einzug.

Es scheint, dass eine göttliche Absicht vorlag, dass sich diese zwei Vorfälle am Anfang und Ende Seines Dienstes ereigneten. Bei der ersten Reinigung konnte Jesus Seine echte Autorität kundtun und Seine Person als Messias bekanntmachen. Er konnte auch Seinen Standpunkt im Widerstand zur Verderbtheit der jüdischen Religion zeigen und klarmachen, dass Er nicht mit dem Bösen übereinstimmen wird. Bei der Reinigung des Tempels brachte Er sich den bitteren Hass des Hannas und Kaiphas ein. Die zweite Reinigung kündete das Ende Seines Dienstes an und und die Pharisäer, Schriftgelehrten und Vornehmsten im Volk trachteten danach, ihn zu töten und veranlassten Seine Festnahme und Verhör.

Etwa ein Monat" vor dem Passah Fest öffneten die Wechsler ihre Buden. Jeder Jude musste die Tempelsteuer, einen halben Schekel bezahlen. Wenn die Pilger anfingen, in Jerusalem einzutreffen, zogen die Geldwechsler in den Tempel. Gewöhnlich verlangten sie etwa zwölf Prozent für den Umtausch von den verschiedenen fremden Münzen in jüdisches Geld. Das jährliche Einkommen des Tempels aus dieser Quelle war ungefähr fünfundsiebzigtausend Pfund.

Unter Hannas, dem vorigen Hohenpriester, wurde im Tempel ein Markt zum Verkauf von Schafen, Ochsen, Tauben und Turteltauben gegründet. Diese Tiere mussten von Prüfern untersucht werden, die maßlose Gebühren verlangten. Manchmal wurde ein Lamm oder eine Taube um das fünf-oder sechsfache seines Wertes verkauft. Das Ganze war ein Geschäft der Bestechung und eine schreckliche Entheiligung des Tempels.

Als Jesus diese Entheiligung des Tempels sah, wurde Er von Zorn und berechtigter Empörung erfüllt. Er nahm ein paar Schnüre und flocht sie zu einer Peitsche. Damit trieb Er die Schafe und Ochsen aus dem Tempelhof. Dann warf Er schnell die Tische der Geldwechsler um.

Wenn wir den Ärger und Widerstand, der dadurch hervorgerufen wurde, verstehen, dann können wir das ungeheure Wunder sehen, welches geschehen war. Es war eine übernatürliche Tat. Etwas an der Erscheinung Jesu versetzte die ganze Menge in Furcht. Wir sollten uns vor Augen halten, dass dies natürlicherweise eine sehr populäre Handlung war, da das Volk dieses Markttreiben hasste, und dem, was Jesus getan hatte, zustimmte und es guthieß. Zweifellos wurden die Geldwechsler vollkommen überrascht und hatten keine Zeit, widerstehen zu können.

Es war zu erwarten, dass diese Tat schnell eine Herausforderung hervorrufen würde. Seine Feinde waren vorsichtig genug, sich das Volk nicht zum Gegner zu machen. Sie kamen mit Arglist zu Ihm und versuchten Ihm eine Falle zu stellen. "Was zeigst du uns für ein Zeichen, dass du solches tun darfst?" Mit anderen Worten, sie fragten nach dem Zeichen Seiner Vollmacht. Jesus ging nicht in ihre Falle sondern antwortete: "Brecht diesen Tempel ab und in drei Tagen will ich ihn aufrichten." Jesus bezog dies auf Seinen eignen Leib, denn Er wusste, dass der Hass, den Er durch diese Handlung hervorgerufen hatte, Ihm Sein Leben kosten würde. Bei seinem Verhör verdrehten die Feinde Seine Worte und gaben an, Er habe gesagt: "Ich will abbrechen" (Markus 14, 58) und "Ich kann abbrechen" (Matthäus 26, 61) Jesus hatte dies nicht gesagt, sondern: "Brecht ihr diesen Tempel ab....."

Aus der Bedeutung dieses Vorfalls im Dienst unsres Herrn können wir einiges lernen:

1. Unser Leib ist der Tempel des Heiligen Geistes und darf nie entheiligt werden. Die Einstellung Christi zu solchen Personen, die ihren Leib entheiligen, ist immer noch dieselbe, wie zu jenen, die den Tempel entweihten.

2. Es muss stets eine ausdrückliche Stellung gegen die Sünde eingenommen werden. Einen Kompromiss darf es nicht geben.

3. Wenn wir mit dem Heiligen Geist erfüllt sind, sollte in der bekennenden Kirche unsere Reaktion gegen Sünde und Verderbtheit dieselbe sein, wie die von Christus.


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