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Das Leben Jesu Christi, Teil 1/6 >>> |
GEBURT UND KINDHEIT JESU
Text: Matthäus Kapitel l und 2; Lukas Kapitel l und 2.
A. DIE VERKÜNDIGUNG
Gott hatte ausersehen, dass sein Sohn von einer menschlichen Mutter geboren
würde, damit er ein vollkommen menschliches Leben führen sollte.
l.Mose 3,15 "Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe
und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten
und du wirst ihn in die Ferse stechen."
Galater 4, 4 "Als aber die Zeit erfüllet ward, sandte Gott seinen
Sohn geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan."
Maria, eine Jungfrau in Nazareth, war auserwählt, die Mutter des Sohnes
Gottes zu werden. Sechs Monate nach der Verkündigung des Engels über
die Geburt des Johannes des Täufers, unterrichtete ein Engel die Maria,
dass sie die Mutter des Erlösers werden sollte. Der Heilige Geist würde
sie überschatten und das Kind würde der Sohn Gottes sein. Maria wurde
von Gott mit dem Vorrecht beehrt, das von vielen jüdischen Müttern
ernstlich begehrt wurde - nämlich die Ehre, den Messias hervorzubringen.
Maria war mit einem gottesfürchtigen Mann namens Joseph verlobt. Als Joseph
herausfand, dass Maria schwanger sei, wollte er sie verlassen, bis er von einem
Engel erfuhr, dass das Kind vom Heiligen Geist empfangen sei und jungfräulich
geboren würde.
Hierzu ist zu bemerken, dass "Jungfrauen-Geburt" nicht dasselbe ist
wie "Unbefleckte Empfängnis", welches eine Lehre der römisch-katholischen
Kirche ist, die besagt, dass Maria ohne den Makel der Ursünde geboren war.
B. DIE GEBURT DES ERLÖSERS
1. ZEITPUNKT
Das Geburtsdatum unsres Herrn war zeitlich genau richtig. Paulus schrieb, dass
Jesus geboren wurde "als die Zeit erfüllet ward" (Galater 4,4).
Gott kommt nie zu spät oder zu früh, er kommt immer zur rechten Zeit.
Wir wissen den Tag und den Monat Seiner Geburt nicht. Sie fand statt, während
die Herden noch auf der offenen Weide waren. Deshalb muss sie im späten
Sommer oder frühen Herbst, aber nicht später als Oktober gewesen sein.
Der 25. Dezember war das Datum des römischen Heidenfestes Saturnalien.
Es war eine Zeit großer Schwelgerei und Ausschweifung. Es war eine Zeit
guten Willens, wo kein Verbrecher hingerichtet wurde und Freunde gaben sich
Geschenke. Den ganzen Tag über erfreuten sich die Sklaven der Freiheit.
Die Christen machten sich diesen Feiertag zunutze, indem sie die Geburt unsres
Herrn feierten.
2. ORT
Um die Volkszählung durchführen zu können, wurde befohlen, dass
sich die Juden in ihrer Geburtsstadt eintragen lassen sollen. Joseph und Maria
waren beide aus der Linie Davids, dessen Heimatstadt Bethlehem war. So wurde
die Prophezeiung in Micha 5,1 erfüllt: "Und du, Bethlehem Ephratha,
die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen,
der in Israel Herr sei."
Bethlehem liegt sechs Meilen südlich von Jerusalem. Es war eine schöne
Stadt, umgeben von Terrassen und bewachsen von Weinstöcken und Obstbäumen.
Es war die Geburtsstadt des König Davids. Nahe dieser Stadt war Rahel bei
der Geburt ihres Kindes gestorben. Es war auch die Stadt von Ruth und Boas.
Als sie Bethlehem erreichten, fanden sie die Stadt überfüllt von Menschen,
die gekommen waren, um sich einschreiben zu lassen. Man konnte keine Unterkunft
mehr finden, so waren sie gezwungen, die Nacht im offenen Hofraum zu verbringen,
wo die Tiere untergebracht waren.
3. DER LOBPREIS DER ENGEL
Auf den Ebenen östlich von Bethlehem waren bescheidene judäische Hirten,
die ihre Herden hüteten. Gerade diesen demütigen Männern offenbarte
Gott sein Bestes und Höchstes.
Ein Engel stand plötzlich vor ihnen und ein helles Licht umgab sie. Der
Engel beruhigte ihre Furcht mit der frohen Neuigkeit. "Siehe, ich verkündige
euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute
der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids."
Die Hirten eilten nach Bethlehem und fanden Maria und Joseph mit dem neugeborenen
Kind, das in der Krippe lag, gerade wie der Engel gesagt hatte. Maria hatte
niemand gehabt, der ihr gedient hätte. Sie wickelte selbst das Kind in
Windeln und legte es in die Krippe. Die Hirten taten kund, was zu ihnen über
das Kind gesagt worden war. Alle waren erstaunt über diese Dinge, nur Maria
bewahrte alles, was sie hörte und bewegte es in ihrem Herzen.
C. BESCHNEIDUNG UND DARSTELLUNG IM TEMPEL
Nachdem acht Tage vorbei waren, wurde Jesus gemäß dem Gesetz Mose
beschnitten (3.Mose 12,3). Zu der Zeit bekam er seinen Namen. Gewöhnlich
wählten die Eltern den Namen für ihre Kinder, aber Gott gab durch
Gabriel den Namen Jesus (JHWH-Erlöser).
Die Reinigung der Eltern und Sündopfer für den erstgebornen Sohn fand
einundvierzig Tage nach der Geburt gemäß dem Gesetz statt (3.Mose
12, 6). Bei der Darstellung im Tempel sollten die Reichen ein Lamm bringen und
die Armen zwei junge Tauben. Marias Gabe weist auf die bescheidenen Umstände
hin.
In Jerusalem war ein gottesfürchtiger Mann namens Simeon. Diesem alten
Mann war es geoffenbart worden, dass er nicht sterben würde, bis er den
Gesalbten des Herrn gesehen habe. Als Joseph und Maria eintraten, um Jesus dem
Priester zu zeigen, nahm Simeon Jesus auf seine Arme und pries Gott. Simeon
gab seinem Lobpreis zu Gott Ausdruck in poetischer Weissagung. Die Jahre seines
Gebets und geduldigen Wartens waren endlich belohnt. Die Jahre seines Studiums
über die Prophezeiungen hatten ihm erlaubt, den leidenden Erlöser
zu sehen, wo andere nur einen irdischen König suchten.
Simeons Lobpreis könnte in drei Strophen eingeteilt werden:
1. Ahnung über das nahende Ende seines Lebens mit Danksagung und Gebet
für ein friedevolles Ende (Lukas 2,29-30).
2. Erklärung des Kind-Erlösers, ein weltweites Licht für alle
Nationen und die wahre Herrlichkeit Israels.
3. Weissagung über das Leiden auf Golgatha und die persönliche Sorge
der Maria.
Die Prophetin Hanna, aus dem Stamme Asser und einer guten Familie kommend, war
eine Witwe für vierundachtzig Jahre, nachdem sie sieben Jahre verheiratet
gewesen war. Dies bedeutete, dass sie über einhundert Jahre alt war. Tief
bewegt von den Worten Simeons brach sie in Dank und Preis zu Gott aus und redete
von dem Jesuskind.
D. DAS KOMMEN DER WEISEN
Es kamen Gelehrte aus den Heiden nach Jerusalem, die anfragten, wo sie den König
der Juden finden könnten, dessen Geburt ihnen durch einen fremden Stern
angezeigt worden war. Diese Männer waren Forscher der Wissenschaft, besonders
der Astrologie und Religion. Sie kamen vom Osten, sehr wahrscheinlich von Persien,
Arabien und Babylonien.
Als die Weisen über den Geburtsort des Messias nachforschten, berief der
König Herodes eine Versammlung der Priester und Gelehrten ein, die ihn
unterrichteten, dass der Geburtsort des Königs Bethlehem sein sollte. Herodes
plante augenblicklich, ihn umzubringen und beauftragte die Weisen, es ihm mitzuteilen,
sobald sie ihn gefunden hätten. Doch wurden sie in einem Traum gewarnt
und kehrten auf einem anderen Weg in ihr eignes Land zurück. Die Eltern
von Jesus wurden von einem Engel gewarnt und flohen nach Ägypten.
Joseph und Maria waren nicht länger im Stall sondern wohnten in einem Haus.
Als die Weisen Herodes verließen, sahen sie wieder den Stern, welcher
sie zu dem Haus führte. Sie traten ein, sahen das Kind mit seiner Mutter,
fielen nieder und beteten an. Dann öffneten sie ihre Schatzkisten und überreichten
Gold und kostbare Gewürze.
Weihrauch war ein wohlriechendes Gummiharz und Myrrhe war ein Harz, das im Orient
als Parfüm benutzt wurde und auch als Gewürz, Medizin und zum Einbalsamieren.
Als die Weisen nicht zurückkamen, wurde Herodes ärgerlich und befahl,
dass alle Kinder in Bethlehem im Alter von zwei Jahren und darunter getötet
werden sollen.
Joseph und Maria blieben in Ägypten bis zum Tode des Herodes. Dann kehrten
sie nach Galiläa zurück und ließen sich in Nazareth nieder.
E. DER BESUCH IN JERUSALEM
Es ist sehr wenig über die Kindertage Jesu bekannt. Es gibt zwei Verse,
die uns über Sein Wachstum und Seine Entwicklung erzählen.
Lukas 2, 40 "Aber das Kind wuchs und ward stark, voller Weisheit, und Gottes
Gnade war bei ihm."
Lukas 2, 52 "Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und
den Menschen."
Die Erziehung des jüdischen Kindes begann zuhause. Sobald das Kind sprechen
konnte, lehrte ihm die Mutter das SCHMA. (5. Mose 6,4 u.9; 4. Mose 11,13-21;
15,37-41). Der Vater war verantwortlich, seinem Sohn die Torah (Pentateuch)
beizubringen. Wir können sicher sein, dass Joseph und Maria sorgfältig
ihrer Verantwortung nachkamen. Die formelle Erziehung begann im Alter von sechs
Jahren in der örtlichen Synagoge. Zwischen sechs und zehn Jahren war das
Haupttextbuch das Alte Testament.
Nur einmal wird uns ein kleiner Einblick in Seine Kindertage gewährt. Dies
war bei der Gelegenheit, als er Seine Eltern zu der Zeit des Passah Festes nach
Jerusalem begleitete. Er war zwölf Jahre alt. Als Seine Eltern die Rückreise
nach Nazareth antraten, reisten sie einen ganzen Tag, bevor sie entdeckten,
dass er zurückgeblieben war. Sie eilten zurück und fanden ihn am dritten
Tag im Tempel zu den Füßen der gelehrten Schriftgelehrten sitzen.
Jeder war über die Weisheit und Kenntnis dieses zwölf Jahre alten
Jungen erstaunt.
Die Antwort, die Er Seiner Mutter gab, offenbart uns, dass Er sich schon damals
Seiner Identität und Seines Auftrages bewusst war.
Lukas 2,49 "Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, das meines
Vaters ist?"
Es sollte beachtet werden, dass Er Seinen Eltern untertan war und ihnen gehorchte
(Vers 51).
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