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Das Leben Jesu Christi, Teil 1/5 >>> |
JOHANNES DER TÄUFER
A. PROPHEZEIUNGEN ÜBER
SEIN KOMMEN
Maleachi 3, l "Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den
Weg bereiten soll."
Maleachi 3,23 "Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der
große und schreckliche Tag des Herrn kommt."
Matthäus 11,13-14 "Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt
bis zur Zeit des Johannes. Und so ihr's wollt annehmen, er ist der Elia, der
da kommen soll."
Diejenigen, die an der messianischen Erwartung festhielten, glaubten, dass der
Herrschaft des Messias ein Vorläufer vorausgehen würde. Im Orient
ging ein Herold vor dem König her und rief die Leute zusammen, damit sie
die Straßen ausbessern und die königliche Gesellschaft sicher vorbeiziehen
könnte. Johannes war solch ein Herold, der die Leute zur Buße aufrief.
Der Auftrag des Johannes war die Leute zusammenzurufen, um den Weg für
den Herrn zu bereiten. Alle Täler sollen erhöht werden und alle Berge
und Hügel sollen erniedrigt werden und was krumm ist, soll richtig werden
und was uneben ist, soll ebner Weg werden.
B. DIE GEBURT DES JOHANNES
1. ZEITPUNKT
Lukas 3,1-2 "In dem fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius,
da Pontius Pilatus Landpfleger in Judäa war.....
da geschah der Befehl Gottes an Johannes des Zacharias Sohn in der Wüste".
Diese Angaben geben uns die bestimmte und festgesetzte Zeit an, in der Johannes
seinen Dienst begann und zwar zwischen 26 und 27 n. Chr., denn die Herrschaft
des Tiberius begann um 12 n. Chr. Die Geburt des Johannes war somit dreißig
Jahre früher, denn er begann seinen Dienst mit dreißig Jahren.
2. ABSTAMMUNG
Die Eltern von Johannes waren Zacharias und Elisabeth. Sie waren demütige
und fromme Leute, die in der Nähe von Hebron wohnten. Zacharias war ein
betagter Mann und gehörte zu der niedrigeren Klasse der Priester. Sie hatten
keine Kinder, was eine Schmach war für sie. Sie fühlten die Erniedrigung
der Kinderlosigkeit, obwohl sie jetzt das Alter erreicht hatten, wo man die
Erwartung und Gebete für die Fruchtbarkeit aufgibt.
3. WUNDERSAME GEBURT
Lukas l, 13 "Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias,
denn dein Gebet ist erhört und dein Weib Elisabeth wird dir einen Sohn
gebären, des Namen sollst du Johannes heißen."
Zacharias war berufen, ein priesterliches Amt im Tempel zu verrichten und beim
Werfen des Loses traf es ihn, Weihrauch auf dem Opferaltar zu räuchern.
Dieser Dienst wurde als heilig angesehen und der Priester auf den dieses Amt
durch das Los fiel, wurde für sehr gesegnet erachtet.
Während Zacharias betete, stand der Erzengel Gabriel an der rechten Seite
des Altars. Gabriel verkündete seinen göttlichen Auftrag und als Zacharias
daran zweifelte, wurde er stumm und blieb es bis zur Geburt des Kindes.
Als Johannes geboren war, bestanden Verwandte darauf, dass er Zacharias genannt
werden sollte. Zacharias jedoch bat um eine Schreibtafel und schrieb darauf,
dass sein Name Johannes sein würde. Augenblicklich wurde seine Zunge gelöst
und er fing an, Gott zu preisen und über das alsbaldige Kommen des Messias
zu prophezeien.
C. DAS KNABENALTER DES JOHANNES
Wir wissen nicht viel über das Knabenalter und die Jugendzeit des Johannes.
Zweifellos verlebte er eine normale Kindheit und wurde in der örtlichen
Synagoge unterrichtet. Da beide Elternteile aus der priesterlichen Linie waren
(Lukas 1,5), lässt sich darauf schließen, dass Johannes seine ersten
Jahre mit Vorbereitungen für die Priesterschaft verbrachte.
Johannes wurde als Nasoräer erzogen. Er trank weder Wein noch starkes Getränk
und sein Haar wurde nie geschnitten.
Bevor er seinen Dienst begann, zog er sich in die Wüste zurück.
D. ERSCHEINUNG UND CHARAKTER DES JOHANNES
Eines Tages während seiner Jugendzeit zog sich Johannes zurück in
die Wüste, nahm die Lebensweise eines Asketen an, beschränkte seine
Nahrung auf wilde Früchte, Heuschrecken und wilden Honig und widmete sich
ganz dem Studium und der Gemeinschaft mit Gott. Johannes hatte Kleidung von
Kamelhaaren.
Als er aus seiner Abgeschiedenheit wieder hervorkam, wurde er als heiliger Mann
angesehen. Seine Erscheinung mit zerzaustem Haar, als Bekleidung nur das mit
einem ledernen Gürtel zusammengehaltene Kamelfell auf seinem Leib, barfuß,
mit bloßen Armen und ungeschnittenem Bart muss sehr eindrucksvoll gewesen
sein.
Er sprach mit solchem Ernst, Weisheit und frommen Eifer, dass Scharen hinausströmten
ihn zu hören, überzeugt und bekehrt zu werden.
E. BOTSCHAFT DES JOHANNES
Matthäus 3, 2-3: "Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen
.....Bereitet dem Herrn den Weg und machet richtig seine Steige."
Die Botschaft des Johannes war einfach:
a. Buße
b. Vorbereitung auf das Himmelreich
c. Taufe durch Untertauchen
Johannes schonte niemanden, sondern brandmarkte die Sünde, wo immer sie
gefunden werden konnte. Öffentlich klagte er die Pharisäer an, die
religiösen Führer, aber auch die Sünde im Leben von Herodes Antipas.
Es war eine Zeit großer Bosheit. Im römischen Reich herrschte viel
Sittenlosigkeit. Gewalttätigkeit, Erpressung, Beschimpfung, Hinrichtung
ohne Rechtssprechung und Grausamkeit wurde der Verwaltung des Pilatus zur Last
gelegt. Die Pharisäer betonten Absonderung, aber nicht echte Heiligkeit.
Sie brüsteten sich damit, dass sie Nachkommen Abrahams seien, aber die
Notwendigkeit, einen gottesfürchtigen Charakter zu besitzen, verloren sie
ganz aus den Augen.
Die Botschaft, die Johannes brachte, war dringend nötig und Mengen gingen
zum Jordan, ihn predigen zu hören. Johannes predigte etwa sechs Monate
bevor Jesus zu ihm kam, um getauft zu werden. Johannes erklärte ganz deutlich,
dass er nicht der Messias war und dass er nicht einmal würdig war, die
Riemen zu lösen, die die Sandalen an seine Füße banden - ein
Amt, welches die Sklaven für ihre Herren zu tun pflegten.
Johannes prophezeite über die "Taufe des Heiligen Geistes" (Matthäus
3,11). Man sollte beachten, dass Johannes - obwohl er das Kommen des Himmelreiches
verkündete - selbst kein Glied dieses Königreiches wurde. Matthäus
11,11 "Wahrlich, ich sage euch: Unter allen, die vom Weibe geboren sind,
ist keiner aufgestanden, der größer sei als Johannes der Täufer,
der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer als er."
Auch ist zu bemerken, dass Johannes predigte und taufte, aber er vollbrachte
keine Wunder. Joh. 10,41 "Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes
tat kein Zeichen."
Eine andere Tatsache über seinen Dienst, die noch erwähnt werden sollte
ist, dass er sehr demütig blieb. Er war niemals eifersüchtig auf Jesus,
er war zufrieden, seinen Auftrag auszuführen. Joh. 3,30 "Er muss wachsen,
ich aber muss abnehmen."
F. DER TOD DES JOHANNES
Markus 6, 27 "Und alsbald schickte der König den Henker hin und hieß
sein Haupt herbringen. Der ging hin und enthauptete ihn im Gefängnis."
Der Ruf des Johannes war so großartig, dass sogar Herodes Antipas, Vierfürst
von Galiläa und Peräa, zum Jordan kam, um ihn zu hören. Herodes
hörte ihm gerne zu und hatte großen Respekt vor Johannes. Höchstwahrscheinlich
überkamen ihn große Schuldgefühle und er tat viele Dinge, um
ein besseres Leben anzufangen. Jedoch brandmarkte Johannes kühn die große
Sünde im Leben des Herodes.
Herodes hatte die Tochter des Königs von Arabien geheiratet. Er wurde ihrer
überdrüssig und begann mit Herodias, der Frau seines Halbbruders Herodes
Philippus zusammenzuleben. Herodias hatte eine Tochter Salome und sie waren
beide sehr ehrgeizig.
Als Johannes ihn öffentlich zur Rede stellte, ließ ihn Herodes einsperren
und ins Gefängnis in Machärus werfen. Dies war eine Festung, die von
Herodes dem Großen an der Ostküste des Toten Meeres wieder aufgebaut
wurde. Johannes wurde in einen der Kerker unterhalb dieser Festung geworfen.
Herodes hatte nicht die Absicht Johannes zu töten, denn in seinem Herzen
bewunderte er Johannes und nahm seine Lehren als von Gott eingegeben an.
Herodias hasste Johannes und schmiedete Pläne ihn umzubringen. Als Herodes
an seinem Geburtstag ein flottes großes Fest gab und eine große
Anzahl der Reichen und Vornehmen sich versammelt hatten, sah Herodias ihre Gelegenheit.
Salome führte einen schändlichen Tanz vor mit wilden lüsternen
Bewegungen, was den Beifall der betrunkenen Gäste hervorrief. Als Herodes
ihr sagte, sie könne um irgend etwas bitten bis hin zur Hälfte des
Königreichs, bat sie um den Kopf von Johannes dem Täufer. Herodes
hätte das abschlagen können, denn der Kopf des Johannes war mehr wert
als die Hälfte des Königreichs, aber er willigte doch ein und ließ
Johannes den Täufer enthaupten. Johannes war noch ein junger Mann, etwa
31 oder 32 Jahre alt.
Nach seinem Tod führten einige seiner Jünger seinen Dienst weiter,
denn als Paulus nach Ephesus kam, fand er etliche Jünger des Johannes.
(Apg. 19).
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