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Das Leben Jesu Christi, Teil I / 2/12 >>> |
A.
PALÄSTINA :
Jeder Forschende der vier Evangelien sollte die Geographie des alten Landes
Palästina studieren. Es wäre unmöglich, mit dem Leben Jesu vertraut
zu sein, es sei denn, man ist auch mit dem Land bekannt, in dem Jesus lebte
und diente.
Die Lage des Landes Palästina ist eindrucksvoll. Gelegen an dem östlichen
Ende jenes großen Binnensees, welchen die Alten als in der Mitte der Erde
liegend betrachteten, ist dieses Land, während es ein Teil Asiens ist,
nahe verbunden mit Afrika und wurde mit der Zeit zu einem großen Einfluss
auf den europäischen Kontinent. Von den mächtigen Reichen des Ostens
zum großen Teil durch die Wüste abgeschnitten, kreuzten sich darin
die großen Hauptstraßen, auf welchen die Handelskarawanen und Kriegsheere
sich bewegten. Wegen dieser Lage war es eine Brücke, die drei Kontinente
miteinanderverband und die Leute von Palästina wurden in den Strom der
Weltpolitik hineingerissen.
Die Umrißlinie von Palästina ist eine der Leichtesten zu zeichnen.
Ein ziemlich regelmäßiger Strich gibt uns die Küstenlinie mit
dem in die See hinausragenden Berg Karmel. Diese gerade Linie verrät die
flach liegenden Ufer, ungebrochen durch sichere Häfen und gibt uns einen
der äußerlichen Umstände für die jüdische Abneigung
gegen die See. In der Mitte der Landoberfläche müssen zwei unregelmäßige
Schleifen angebracht werden um den See von Galiläa und das Tote Meer zu
verkörpern und diese verbindend eine unebene Linie für den Jordan
Fluss. Dieser kleine Landstreifen zwischen dem Jordan Fluss und dem Großen
Meer war zum größten Teil der Bereich, in dem sich Jesus aufhielt.
Das Land Palästina war ein kleines Land, nur ungefähr 225 km lang
und etwa 64 km breit.
Und sogar dieses schmale Land war in Streifen eingeteilt und den Rollen gemäß
gut gekennzeichnet. Durch das Meer abgegrenzt, ist ein flaches Gebiet, welches
sich nie sehr nahe mit dem wirklichen Leben der Juden legitimierte, denn es
enthielt die großen Hauptstraßen im Norden und Süden. Östlich
davon lag eine Hügellandschaft und dann das Gebirge. Hier lag die echte
Stärke des Judentums.
Von Westen nach Osten:
l. Küstenebene
2. Vorgebirge
3. Gebirge
4. Jordantal
5. Östliches Jordanland
- Peräa.
Diesen Streifen von bergigem Land durchschnitt die Ebene von Esdrelon, in welcher,
zudem sie eine sehr fruchtbare Region war, sich auch noch die Hauptstraßen
erstreckten. Nachdem diese die Küste des Großem Meeres auf dem Weg
von Ägypten abgegrenzt hatten, führten sie hier landeinwärts
zu dem alten Handelszentrum Damaskus und von dort aus zu den Reichen des Tigris
und des Euphrat Flußes.
Die drei Hauptbezirke in den Tagen Jesu waren:
1. Galiläa im Norden
2. Samarien
3. Judäa im Süden
Diese Teilungen hatten ihren Ursprung in der Vergangenheit. Galiläa und
Judäa waren jüdisch, während Samarien von einem Volk bewohnt
wurde, das obgleich rassisch verwandt mit den Juden, von ihnen verachtet und
gehaßt war.
Wenn die Juden nördlich und südlich zwischen Galiläa und Judäa
hin-und herreisten, überquerten sie im allgemeinen lieber den Jordan und
zogen durch Peräa, als durch Samarien zu wandern.
Die Jordan Senkung ist eine der bemerkenswertesten geologischen Phänomenen
auf der Erdoberfläche. Von dem Punkt, wo der Jordan den See von Galiläa
verläßt bis zu der Stelle wo er in das Tote Meer eintritt, sind es
104 km. Der Jordan hat einen Wall von Klippen auf jeder Seite, von drei bis
vierundzwanzig Kilometer auseinander. Das Tal von Jericho unmittelbar nördlich
des Toten Meeres ist dreiundzwanzig Kilometer breit.
Nach seinen Windungen gerechnet, ist der Jordan ungefähr dreihundertzwanzig
Kilometer lang. Seine Breite wechselt zwischen vierundzwanzig und fünfundfünfzig
Metern. Seine Tiefe ist einundeinhalb bis dreieinhalb Meter. Während seines
Laufes fällt er über neunhundertfünfzehn Meter ab, ein Durchschnitt
von 4, 2 m pro km.
Der See von Galiläa ist zwanzig Kilometer lang und zwölf km breit
und liegt 212 m unter dem Meeresspiegel. Das Tote Meer ist 77 km lang mit einer
maximalen Breite von 16 km. Seine Wasseroberfläche ist 392 Meter unter
dem Meeresspiegel und es erreicht eine Tiefe von 396 m.
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