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Das Leben Jesu Christi, Teil 1/3 >>>
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DIE GESCHICHTE PALÄSTINAS

Bevor der Schüler beginnt, das Leben und den Dienst Jesu Christi zu studieren, sollte er eine Ahnung von den Ereignissen haben, die während der vierhundert Jahre zwischen dem Alten und Neuen Testament stattfanden. Diese Jahre waren für die Juden voll von Kriegen, Aufständen, Blutvergießen und Tragödien. Wir müssen daran denken, dass das kleine Land Palästina eine Brücke zwischen drei Erdteilen war und jede Armee, die ein fremdes Land angriff, musste diese Brücke passieren. Während dieser vier Jahrhunderte trampelten Heere die Hauptstraßen von Palästina auf und nieder und es gab Krieg und Zerstörung ohne Ende.

Für den Zweck unserer Studien hier wollen wir mit der Eroberung Alexander des Großen beginnen.

A. ALEXANDER DER GROSSE
Im Jahr 333 v. Chr. wurde Alexander von Mazedonien der Herrscher des Persischen Reiches und ein Jahr später nahm er Besitz von Palästina.

Das Ziel Alexanders scheint die Ausbreitung der griechischen Kultur gewesen zu sein. Griechische Kolonien breiteten sich bald über die ganze damalig bekannte Welt aus. Hellenismus (das Wort kommt von Hellas: klassischer Name für Griechenland) begann sich auf jedem Gebiet des jüdischen Lebens bemerkbar zu machen, besonders in jüdischen Niederlassungen außerhalb Palästinas. Die Juden fanden Gefallen an griechischen Wörtern in ihrer Unterhaltung und gaben ihren Kindern griechische Namen.

Alexander brachte der Religion der Juden Ehrfurcht entgegen und später, als er Ägypten erobert und die Stadt Alexandria gebaut hatte, lud er die Juden ein dort zu wohnen. Seine Einladung wurde angenommen und bald entstand eine große jüdische Kolonie in Ägypten.

Alexander war noch ein junger Mann, als er in Babylon starb. Er wurde ein Opfer seiner Laster und Trunksucht. Alexander hinterließ keinen Nachfolger für seinen Thron und sein Reich wurde in drei Königreiche geteilt. Palästina wurde der Schauplatz ständiger Kämpfe. Für ein Jahrhundert wurde das Land zwischen den Ptolemäern, die über Ägypten und den Seleukiden, die über Syrien herrschten, hin- und hergerissen. Endlich im Jahr 198 v.Chr. trieben die Syrer das ägyptische Heer zurück zum Nil und eigneten sich Palästina an.

B. ANTIOCHUS EPIPHANES
175 v.Chr. stand ein Herrscher in Syrien auf, den Daniel vorhergesehen hatte. Es war Antiochus Epiphanes und war bekannt als Theo Epiphanes "der Gott offenbar gemacht". Alles Griechische wurde eine Leidenschaft für Antiochus. Hellenismus hatte sich als sehr anziehend für die weltlich gesinnten Juden erwiesen und viele folgten seinen Fußstapfen. Jedoch erhob sich eine Sekte gegen die Hellenisten. Sie nannten sich Göttliche oder Fromme.

Eine falsche Nachricht kam, dass Antiochus im Kampf gefallen war und daraufhin wurde ein Aufstand in Jerusalem vorbereitet. Als Antiochus von den Absichten der Juden hörte, kehrte er zurück, um die Juden erbarmungslos zu bestrafen. Die Frommen wurden ermordet, der Tempel geplündert und ein Schwein am Altar geopfert. Antiochus kehrte sich in Wut gegen die jüdische Religion. Er gab bekannt, dass alle jüdisch-religiösen Sitten aufhören müssten. Folgendes würde nicht mehr erlaubt sein: das Einhalten des Sabbats, saubere und unsaubere Nahrung, die Beschneidung und keine Opferdarbringung ihrem Gott. Jede Person wurde mit dem Tod bestraft, in deren Besitz ein Exemplar des Gesetzes gefunden wurde.

Antiochus metzelte 40,000 Einwohner Jerusalems nieder und verkaufte viele andere in die Sklaverei. Bei einem anderen Vorfall schwammen die Straßen buchstäblich im Blut und die Stadt wurde verwüstet, indem er die Männer erschlug und die Frauen und Kinder gefangen nahm.

Die Offiziere von Antiochus gingen überall umher, um Opfer zu suchen. Sie errichteten Altäre, riefen die Juden zu einer Versammlung zusammen und geboten ihnen, für Antiochus zu opfern. In Modine lebte ein alter Priester namens Mattathias mit seinen fünf Söhnen. Als ihm befohlen wurde, Opfer darzubringen, verweigerte er. Er tötete einen furchtsamen Gefährten, der anfing ihren Befehlen zu gehorchen und stieß dann sein Schwert durch einen der syrischen Offiziere.

C. JUDAS MAKKABÄUS
Mattathias und seine fünf Söhne flohen in die Wüste und er versammelte um sich her eine Schar von verzweifelten Zeloten. Sie gingen das Land auf und ab, zerstörten die verhassten Altäre und brachten die abtrünnigen Juden, die darauf geopfert hatten, um..

Mattathias starb bald nach dem Ausbruch der Rebellion und Judas, einer seiner fünf Söhne wurde sein Nachfolger. Er erwies sich als ein Genie in der Kriegsführung. Man gab Judas den Namen Makkabäus, "Der Hämmerer". Judas gewann seinen ersten Sieg über die Syrer, als er sie in den Hügeln nördlich von Jerusalem überraschte. Er rüstete sich und seine Männer mit den Waffen der Erschlagenen aus. Er gewann vier entscheidende Siege und schritt auch gegen umgebende Feinde aus. Antiochus Epiphanes starb mit der bitteren Vorstellung, dass Palästina ihm widerstanden und gewonnen hatte.

Im Jahr 143 v. Chr. wurden die Syrer völlig aus dem Land getrieben und Palästina war endlich frei.

D. EROBERT VON ROM
Simon, der letzte der fünf Söhne von Mattathias wurde abgelöst durch seinen Sohn, den Hohepriester Johannes Hyrkanus. Berauscht durch seine neugewonnene Macht unternahm dieser Mann grausame und kostspielige Kriege gegen seine Nachbarn. Er überfiel Samarien im Norden und Idumäa im Süden. Gewaltsam bekehrte er die Samariter und die Edomiter zu seiner eigenen Art von Judentum.

Johannes Hyrkanus hatte seinen Sohn Aristobul zum Nachfolger, der die Kriege der Unterjochung fortführte und Galiläa zu dem Königreich hinzutat.

Aristobul wurde durch seinen Bruder Alexander abgelöst, dessen Hauptinteressen im Krieg und im Vergnügen lagen. Die Juden lehnten sich auf und trieben ihn ins Exil, aber nach kurzer Zeit riefen sie ihn zurück. Anstatt Dankbarkeit zu zeigen, kreuzigte er 800 Pharisäer, nachdem er ihre Frauen und Kinder vor ihren eigenen Augen erschlagen hatte.

Alexanders Nachfolger war seine Witwe Alexandra. Als sie eine alte Frau von 73 Jahren war, zettelte einer ihrer Söhne, Aristobul II einen Bürgerkrieg an. Hyrkanus, der rechtmäßige Erbe, verlor im ersten Gefecht. Jedoch folgte er dem Rat eines gewissen idumäischen Prinzen, namens Antipater und so versuchte Hyrkanus den Streit weiterzuführen. Er nahm sein Heer von 50 000 Arabern und zwang Aristobul, Zuflucht in Jerusalem zu nehmen.

65 v.Chr. besiegte der römische General Pompejus einen großen Teil des früheren syrischen Reiches. Dann befasste er sich mit Palästina, welches die Brücke zwischen Asien und Afrika darstellte. Die Juden - in drei Gruppen geteilt - spielten sich selbst direkt in die römischen Hände. Aristobul hatte sich unter der Belagerung von Hyrkanus und seiner arabischen Armee in Jerusalem verschanzt. Die Pharisäer waren all des Bösen überdrüssig, das die Könige über sie gebracht hatten und waren bereit, sich ganz der monarchistischen Regierung zu entledigen. Alle drei Gruppen schickten Abgesandte nach Damaskus, wo Pompejus sein Lager aufgeschlagen hatte.

Die drei Gesuche gaben Pompejus einen ausgezeichneten Vorwand, Palästina einzunehmen. Die arabische Armee floh sofort. Aristobul ergab sich, aber seine Anhänger weigerten sich. Sie verschanzten sich auf dem Tempelhügel und man brauchte drei Monate, um sie zur Kapitulation zu zwingen. Pompejus nutzte ihre religiöse Gewissenhaftigkeit aus und überfiel sie an einem Sabbat, an dem sie zu ihrer Verteidigung keinen Streich getan hätten.

Pompejus metzelte 12 000 Juden nieder. Er betrat den inneren Hof des Tempels und trampelte sogar bis in das Allerheiligste, was ihm die Juden niemals vergaben.

Schließlich verlor Pompejus seine Macht über das Römische Reich und wurde von dem großen Julius Cäsar abgelöst. Bis dahin war Antipater größtenteils im Hintergrund geblieben. Antipater war ein Mann von großem Scharfsinn. Er hatte für Cäsar Partei genommen und ihm wurde nun eine reiche Belohnung zuteil. Er wurde zum Bevollmächtigten über Judäa ernannt. Vier Jahre später wurde er vergiftet und seine Macht fiel in die Hände seines Sohnes Herodes, einer der schlauesten Männer, die je über Judäa geherrscht hatten.


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